Das ist eine berechtigte Frage, die sich fast jeder Anfänger stellt. In der Tat ist das Selbststudium viel interessanter, kostengünstiger und unkomplizierter. Es gibt keine Übungen, keine Hausaufgaben, keine Aufsicht - wozu brauchen wir also Gitarrenlehrer?
Dafür gibt es viele Gründe:
Ein Lehrer wird euch dabei helfen, die Haltung der Gitarre und eurer Hände von Anfang an in die richtige Position zu bringen - das ist besonders zu Beginn eurer musikalischen Reise sehr wichtig. Falsche Handhaltung führt zu ineffektivem Spiel, eingeschränkter Geschwindigkeit und Handkoordination und kann schließlich zu individuellen Gesundheitsproblemen führen.
Ein Lehrer wird euch helfen, die Musiktheorie in den Griff zu bekommen: Mit seiner Hilfe lernt ihr die Abschnitte , die ihr wirklich braucht und anwenden könnt, komplizierte und unnötige Nuancen der Gitarrenmusik werden euch erspart bleiben.
Ein guter Lehrer wird euch einen individuellen Übungsplan erstellen, Korrekturen vornehmen und euch davor bewahren, viel Zeit und Mühe mit dem Erlernen von unnützen und unnötigen Übungen zu verbringen.
Er wählt die Musik aus, die euch gefällt und die eurem Spielniveau entspricht.
Euer Gitarrenlehrer hilft euch bei der Auswahl eines Instruments, der Saiten, des Zubehörs und der Verstärker.
Das sind eine Menge Vorteile, aber wie findet man jetzt den passenden Gitarrenlehrer?
Die musikalische Ausbildung ist ein wichtiger Faktor, ihr sollten euch aber bei der Auswahl eines Lehrers nicht nur auf die beschränken, die ein Diplom haben. Ein Diplom zeugt von einem hohen Bildungsniveau, ist aber kein Garant für qualitativ hochwertigen Unterricht.
Didaktische Fähigkeiten.
Lehrer müssen nicht nur über Fachwissen, sondern auch über bestimmte pädagogische Fähigkeiten verfügen. Dies ist besonders wichtig, wenn sie mit Kindern arbeiten. Der Lehrer sollte eine freundschaftliche Beziehung zu den Schülern aufbauen und sie in allen Lernphasen unterstützen. Vergesst nicht, dass es sich weder um eine Universität noch um eine Schule handelt - der individuelle Unterricht sollte einen anderen Ansatz verfolgen, um das Lernen und den Dialog mit den Schülern aufzubauen. Deshalb braucht man nicht nur einen ausgebildeten Musiker, sondern auch einen richtigen Lehrer.
Erfahrung.
Ein ziemlich einfacher Punkt: Zusätzlich zu den musikalischen und pädagogischen Kenntnissen sollte der angehende Lehrer über Erfahrung im individuellen Gitarrenunterricht verfügen. Erkundigt euch, wie lange die betreffende Person bereits in diesem Bereich tätig ist, wie viele Schüler sie hatte und wie lange die Zusammenarbeit mit einem Schüler im Durchschnitt dauert.
Die Lernmethoden sollten an jeden Schüler individuell angepasst sein. Ein guter Lehrer muss mit der Zeit gehen, moderne Techniken anwenden und moderne Spieltechniken vermitteln.
Schülerfeedback über den Gitarrenlehrer.
Hat der Lehrer gute Bewertungen, oder wird sogar gern weiterempfohlen? Vielleicht habt ihr sogar die Möglichkeit mit Schülern des Lehrers zu sprechen um mehr zu erfahren.
8 Dinge, auf die man bei der Wahl eines Gitarrenlehrers achten sollte.
1. Der Lehrer ist nicht fürsorglich und versucht keine freundschaftliche Beziehung zu dem Schüler aufzubauen. Der persönliche Kontakt ist sehr wichtig. Wenn euer Lehrer nicht darauf bedacht ist, etwas über euch zu erfahren, oder trocken fragt: "Welche Musik willst du spielen?", "Welches Stück willst du lernen?", dann solltet ihr über seine Kompetenz nachdenken. Ein Mangel an persönlicher Aufmerksamkeit wird euch in Zukunft in eurer Entwicklung bremsen.
2. Die hohe Arbeitsbelastung eines Lehrers führt zu Unaufmerksamkeit und "Burnout". Wenn ein Lehrer Dutzende von Schülern auf einmal hat, kann es passieren, (muss aber nicht zwangsläufig) dass der Unterricht zu trocken wird. Ein Interesse an dem Fortschritt der Schüler sollte immer geben sein.
3. Ein Gitarrenlehrer muss die Ziele des Schülers kennen und seine Unterrichtsmethode entsprechend dieser Ziele gestalten. Der Unterricht für jemanden, der nur für sich selbst und seine Freunde spielen will, ist ein anderer, als der Unterricht für jemanden, der ein weltweiter Rockstar sein möchte.
Deshalb ist es ratsam die Ziele der Schüler zu kennen und zu berücksichtigen.
4. Ein Lehrer führt kein Buch über eure Fortschritte. Es ist nicht leicht, den Erfolg beim Gitarrenspiel objektiv zu messen, aber es gibt einige Möglichkeiten, dies zu tun. Achtet darauf, wie der Lehrer die Ergebnisse seiner Schüler im Auge behält und wie er sein Lehrsystem im Laufe der Zeit und entsprechend der Entwicklung und der Fähigkeiten seiner Schüler anpasst.
5. Die Lehrerin oder der Lehrer liest Ihnen ein Buch vor. Gitarrenlehrbücher sind sehr cool, aber man kann sie auch oft selbst studieren. Die Aufgabe eines Gitarrenlehrers besteht gerade darin, Material aus verschiedenen Quellen an den jeweiligen Schüler anzupassen und nicht nur Bücher nachzuerzählen. Die Verwendung bekannter Schulen und Lehrbücher durch den Lehrer ist von Vorteil, muss aber angemessen und begründet sein.
6. Der Lehrer gibt euch ständig neue Informationen. Der Prozess des Erlernens der Gitarre ist eine ständige Suche nach neuen "Tricks". Wenn ihr jedoch zu schnell neuen Informationen nachjagt, kann dies zu Überforderung und einem Verlust des Interesses an der Musik führen. Der Unterricht sollte angenehm und vor allem effektiv sein. Seid misstrauisch gegenüber Aussagen wie dieser: "Lerne Gitarre spielen in 2 Wochen!"
7. Ein zu niedriger Preis für das Erlernen der Gitarre. Geld zu sparen ist eine gute Sache. Aber nicht bei eurem Hobby und der Sache die ihr liebt. Seid vorsichtig bei allzu billigen Lehrern (es sei denn, der niedrige Preis ist eine vorübergehende Werbeaktion), da dies in der Welt der Musik das Äquivalent zu Fast Food sein kann.
8. Mangelndes Feedback. Ich habe oben bereits über Bewertungen gesprochen. Ihr Fehlen ist ein guter Grund, über die Erfahrung des Gitarrenlehrers nachzudenken.
Was macht für euch einen guten Lehrer aus?
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